Portugal: Teil 1

Viana do Castelo

Nach den tollen Kite-Tagen in Muxia war ich super motiviert! Als wir dann in Viana do Castelo ankamen und auch richtig viel Wind angesagt war, sind wir direkt mit unserem Material bewaffnet zum Strand gelaufen, der direkt am Campingplatz liegt. Durch die Thermik war es dann allerdings eine ganze Ecke zuviel Wind für mich – während Heiko mit dem 6er draußen war, haben Kaya und ich den Tag am Strand in der Sonne verbracht…

Der Campingplatz „Orbitur“ ist super, er liegt direkt am Wasser, hat einen Steg bis zum Strand, Duschen direkt am Zugang und ist voll von Surfenden Menschen. Einfach der perfekte Platz, um den Spot zu genießen.

Der Wind kommt hier am besten Sideshore Nord/West, vorne ist er dann recht böig, weil er über den Hafen strömt.  Hier ist dann auch das Wasser kabbelig, die Wellen brechen zum Strand hin recht klein. Nach links hin wird Wind gleichmäßiger – allerdings sind hier dann auch die Wellen höher. Je wärmer es aus Nord-West bläst, desto mehr verstärkt sich der Wind durch die Thermik und es kann schonmal richtig hacken – so wie in den drei Tagen, die wir hier verbracht haben. Dann macht es vor allem den Wellenliebhabern hier Spaß, Tricks üben und zocken war hingegen kaum möglich.

Insgesamt ein schöner, abwechslungsreicher Spot – durch die Wellen und den mal böigen, mal hackenden Wind aber eher für die fortgeschrittenen Kiter spaßig.

Eiposende

In Esposende haben wir richtig geile Tage verbracht: Ein wahnsinnig toller, aufstrebender Spot in einer tollen, lebendigen Stadt. Hier hat die Kiteschule „Kookproof“ ihre Station, direkt an der Promenade mit großem Parkplatz am Wasser.

Von hier aus fährt alle 30 Minuten ein Speed-Boot rüber zur vorgelagerten Landzunge, die aus dem zur Stadt ausgerichteten Fluss, einen klasse Flachwasserspot macht. Auf der anderen Seite der Landzunge liegt das offene Meer, auf dem auch Wellenreiter ihren Spaß haben. Einfach ein abwechslungsreicher, nicht so voller Spot, der gerade erst so richtig entdeckt wird.
Tipp: Die Hin- und Rückfahrt mit dem Boot, das von der Kiteschule organisiert wird kostet 3 €, die man auf jeden Fall investieren sollte, da man so am wenigsten Geschleppe und Lauferei hat – außerdem kann man dann sein Auto an der Kiteschule stehen lassen und muss sich keine Sorgen um dessen Verbleib machen.

Durch die Kiteschule ist auch ein hohes Maß an Sicherheit garantiert: Zwei Schlauchboote sind die ganze Zeit mit draußen, bringen verlorene Bretter zurück oder sammeln von Strömung und Wind abgetriebene Kiter ein. Auch als Nicht-Schüler fühlt man sich sicher und bekommt auch schonmal sein Brett hinterher getragen – nette Gespräche, gute Tipps und immer ein Lächeln im Gesicht inklusive.

Je nach Tidenstand, läuft zusätzlich eine kleine Bucht hier voll, die dann Stehtief bleibt und von vielen genutzt wird. Der Rest ist die ersten 20 Meter stehtief und fällt dann ab. Das Wasser ist super ruhig, der Wind kommt schön gleichmäßig und wird zum Abend hin  durch die Thermik etwas stärker. Bei der Windrichtung gilt das Gleiche wie beim Spot Viano do Castelo, bloß wird er hier nicht so stark.

Kookproof stellt auf der Landzunge immer ein Mystik-Zelt auf, damit man im Schatten sitzen kann. Hier ist der Treffpunkt für Schüler und all die anderen Kiter, auch Hunde sind willkommen, solange sie friedlich und umgänglich sind.

Abends kann man in Esposende sehr gut essen gehen, Bars und Restaurants gibt es entlang der Promenade und in der Stadt. Etwas außerhalb gibt es auch Diskotheken für die Feierhungrigen unter euch. Einer der Kittlehrer sagte, Eiposende habe noch nicht das Surferstadt-Flair von Tarifa, aber es wird immer angesehener und attraktiver für die Szene – das Potenzial von Eiposende ist noch in der Entfaltung!

Porto

Auf dem Weg zur nächsten Surfhochburg sollte es wieder etwas Sightseeing sein – also haben wir Halt in Porto gemacht. Eine schöne Stadt, die uns an Lissabon erinnert hat, nur weniger wuselig und mit einfacherer Parkplatzsuche. Die enge Bebauung, die gepflasterten Gassen mit den vielen Tischen vor den Bars und Restaurants machen Porto gemütlich und herzlich. Man kann hier wirklich einen schönen Tag verbringen, muss sich allerdings wie in jeder großen Toure-Stadt vor Taschendieben und Trickbetrügern in Acht nehmen.

Wir haben am Rio Douro geparkt, der entlang der Stadt führt und an dem es eine schöne Promenade mit verschiedenen Läden gibt. Mit Blick aufs Wasser haben wir  in einer der Bars gesessen und dem Treiben zugeschaut. Es lohnt sich auf jeden Fall ein paar Tage hier zu verbringen, genau wie in Lissabon gibt es zahlreiche Hostels in der Stadt, von denen aus man alles erkunden kann.


Tipp: Kitespot Cabedelo

Wenn ihr Kitesurfen und Sightseeing in Porto verbinden wollt, können wir euch den dortigen Spot an der Mündung des Rio Douro empfehlen! Bei Hochwasser läuft hier eine Bucht voll, die einen klasse stehtiefen Flachwassersnot bildet. Wie auch bei den anderen Spots in der Gegend, wird durch die Mittagshitze der Wind verstärkt und kommt ebenfalls am besten Nordwest – wahrscheinlich ist aber alles von Südwest bis Nordwest kitebar, aufgrund der nach Westen ausgerichteten Mündung des Flusses und dem darum herum liegenden Hinterland.


Nazaré – City of Big Waves

Hier wollten wir unbedingt vorbei – die bekannten Riesenwellen von Nazaré kennt man von diversen You-Tube Videos – das wollten wir uns gerne einmal live ansehen… Leider gab es an unserem Besuchstag „nur“ sechs bis acht Meter hohe Wellen, die von der Aussichtsplattform winzig klein erschienen. Trotzdem ist Nazaré ein schönes Städtchen, das tolle Strände und super Wellenreitbedingungen bietet.

Aber auch für die tolle Aussicht und das Feeling hat sich die Anfahrt, an den höchsten Punkt der Stadt gelohnt… wie muss es sich erst anfühlen, wenn die Wellen um die 30 Meter hoch brechen?

Ericeira – Welcome to the World Surfing Reserve!

Eigentlich wollten wir anschließend nach Peniche, aber hier war es so voll, das keiner der Campingplätze mehr einen freien Platz für uns hatte. Bei der Weiterfahrt nach Areia Branca ereilte uns das gleiche Schicksal und so kamen wir mehr aus Zufall nach Ericeira – was sich als absoluter Glücksfall herausstellte. Ericeira ist bekanntes und beliebtes Wellenreitrevier. Der Surferlifestyle zieht sich hier durch jede Gasse, selbst die Straßenschilder haben die Form von Surfbrettern.

Auf dem Campingplatz „Ericeira Camping“ ist dieses Feeling natürlich auch zu spüren. Es gibt Surfer-Teepes und direkt nebenan ist ein weiterer Quicksilver Headquarter mit angrenzendem Skatepark. Von unserem Bulli aus konnten wir bequem in 5 Minuten mit unseren Brettern zum Strand laufen und uns in die Wellen stürzen.

Der Spot bietet für jede Körnerstufe den richtigen Bereich: Weiter rechts brechen draußen bis zu 6 Meter große Wellen, hält man sich Richtung Stadt, kann man im vorderen Wasserbereich kleinere, lang laufende Wellen reiten. Es ist nicht so voll, wie man sich bei einem solchen Hotspot vielleicht vorstellt, es verteilt sich ausgesprochen gut. Nach einer anstrengenden Session gibt es genug Bars und Restaurants verschiedener Preisklassen, um sich mit einem leckeren Drink zu belohnen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    flow (Mittwoch, 10 August 2016 15:35)

    hach, einfach toll.

  • #2

    Miriam (Mittwoch, 10 August 2016 15:43)

    Yeeeeah, viel Spass euch weiterhin und danke für die tollen Berichte und Fotos :)